Wischiwaschi – Anmerkungen zu Corona, Schule, Weihnachten – Ein angekündigtes Versagen

Die Infektionszahlen explodieren und Ja, es war absehbar! Jedem war doch klar, daß es nach den Sommerferien, spätestens aber im Herbst zu einer erneuten Ausbreitung von Covid-19 kommen wird. Jeder Verantwortliche, der dies verneint, belügt nicht nur sich selbst, sondern uns alle.

Mal so, mal anders, mal irgendwie…

Seit September werden von der Politik Beschlüsse gefasst, mal so, mal anders, mal irgendwie. Keine Linie, keine konsequente Umsetzung. Ausbaden müssen dieses Wischiwaschi nun wir alle. Das sowieso Unvermeidliche wurde hoffnungsvoll hinausgeschoben und in die Länge gezogen. Jede Woche neue Mahnungen, jede Woche ein chaotisches Durcheinander. Virolog/innen hier, Politiker/innen dort. Eine Talkshow nach der anderen. Ergebnisse? Nein! Die ständigen Diskussionen, ob Schulen nun Infektionstreiber sind, ob Kinder das Virus verbreiten und und und. Die Psyche der Kinder leidet, auch wenn die Schulen geöffnet sind. 

Die aktuellen Infektionszahlen zeigen ganz deutlich, dass Schulschließungen – und zwar flächendeckend – schon vor Wochen notwendig gewesen wären. Natürlich brauchen Kinder soziale Kontakte, natürlich können Kinder zuhause nicht in vergleichbarer pädagogischer Form betreut werden. Natürlich müssen Eltern zur Arbeit. Aber, der Shutdown wird unweigerlich kommen! Natürlich gibt es nun viele, viele Familien in Deutschland, die Weihnachten in Angst und Sorge verbringen. Elternteile, Großeltern, Angehörige die in Kliniken liegen, dort teilweise um ihr Leben kämpfen. Kinder, die sich vielleicht Vorwürfen machen. Frohe Weihnachten!

Dies alles auch, weil Bund und Länder über Jahrzehnte versäumt haben, Schulen in Sachen Digitalisierung fit zu machen. Auch hier – abgesehen von wirtschaftlichen Folgen – begründet sich die Weigerung der Kultusminister/innen Schulen zu schließen. Wissen sie doch alle ganz genau, dass weder die Hardwareausstattung der Schulen noch die Lehrer/innen in der Lage sind, Distanzunterricht in vergleichbarem Maße zu leisten. Die meisten Schulen können leider nicht mehr leisten, als Arbeitsblätter zu verschicken. Ein Armutszeugnis für alle Beteiligten!

Besonders auffällig ist in diesem Bereich Baden-Württemberg. Hier regiert eine Kultusministerin, die sich Studien, Erkenntnisse und Ratschläge so zusammenbastelt, wie es ihr gefällt. Hier treffen Ignoranz und Arroganz zusammen.  Frei nach dem Motto: „Wir können alles, außer Hochdeutsch“ bestimmt das Kultusministerium selbst die Gesundheits- und Landespolitik. Hallo? Es ist doch nicht die Zeit für Selbstverwirklichung oder Egotrips, hier geht es ums Ganze!

Es ist die Zeit, verantwortungsvoll zu handeln, Verantwortung zu übernehmen. Schnell, verständlich und vor allem sehr konsequent!

Wenn jetzt wieder wichtige Maßnahmen verschoben werden, wird die Lage für lange Zeit nicht mehr kontrollierbar sein!

Liebe Politiker/innen: Steht jetzt zu euren Versäumnissen, seid ehrlich und übernehmt die Verantwortung in einer Form, die wieder Vertrauen schafft. Ach ja ihr Bundesländer, Ministerpräsident/innen, Kultusminister/innen, wenn ihr dazu Fragen habt, ruft mich einfach an…

Bild: enriquelopezgarre auf Pixabay