Schwangerschaft: Hygienemaßnahmen beugen einer CMV-Infektion vor

(DGK) Eine Infektion mit Cytomegalieviren (CMV) in der Schwangerschaft kann dem Kind schaden. Viele Schwangere sind deshalb verunsichert und sorgen sich. In Panik muss niemand ausbrechen. Aber es ist sinnvoll, einige Vorsichtsmaßnahmen zu beherzigen.

Etwa die Hälfte aller Frauen haben bereits vor ihrer Schwangerschaft eine CMV-Infektion durchgemacht. In ihrem Blut lassen sich Antikörper nachweisen. Wenn man bereits Antikörper gegen CMV hat, ist eine erneute Infektion durch den Kontakt mit akut Erkrankten (z. B. Kleinkindern) äußerst unwahrscheinlich. Die Gefahr, dass Cytomegalieviren auf das Ungeborene übertragen werden, besteht wenn die werdende Mutter sich erstmals mit diesen Keimen infiziert. Diese Frauen haben noch keine Antikörper gegen CMV, sie sind seronegativ.

Die Infektion mit CMV fällt bei Menschen mit einem intakten Immunsystem meist gar nicht auf, es zeigen sich keine oder lediglich erkältungsähnliche Symptome. Daher ist die Erkrankung eher unbekannt und würde auch keine Rolle spielen, wäre da nicht das Risiko einer Übertragung auf ungeborene Kinder. Bei einer mütterlichen Erst-Infektion in der Schwangerschaft geht das Virus in 40 Prozent auf das Kind im Mutterleib über. Von diesen 40 Prozent erkrankt aber nur jedes fünfte bis zehnte Kind an Folgeschäden wie Hörstörungen, Wachstumsverzögerungen, einer vergrößerten Leber oder neurologischen Störungen. Je weiter die Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Erst-Infektion fortgeschritten ist, desto geringer ist die Gefahr von bleibenden Schäden.

Übertragen wird CMV durch Körperflüssigkeiten wie Urin, Speichel, Tränenflüssigkeit und Genitalsekret. Vor allem Kinder unter drei Jahren scheiden große Virusmengen aus. Damit sind Schwangere, die beruflich oder privat mit Kleinkindern zu tun haben, besonders gefährdet.

Schwangere, die nicht wissen, ob sie Antikörper gegen CMV haben, können sich testen lassen.
Der Test wird von den meisten Krankenkassen nicht übernommen und kostet etwa 20Euro. Die Zeit, die zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit liegt, beträgt zwischen 4 und 6 Wochen. Um eine Ansteckung frühzeitig zu erkennen, rät man daher schwangeren, bislang CMV-negativen Frauen, den Test alle 6 bis 8 Wochen zu wiederholen. So kann eine Ansteckung frühzeitig erkannt werden. In diesem Fall kann versucht werden, das ungeborene Kind durch eine Immunglobulin-Gabe zu schützen.

Hygienemaßnahmen sind effektiv

Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten seronegative Schwangere Hygienemaßnahmen im Umgang mit Kleinkindern einhalten. Diese einfachen Maßnahmen können das Risiko einer CMV-Erstinfektion in der Schwangerschaft um 50–85 Prozent senken, wie Studien gezeigt haben. Dazu gehört:

• Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife, mindestens 20 Sekunden lang, nach jedem Kontakt zu Körperflüssigkeiten von Kindern (Windelwechsel, Naseputzen, Füttern etc.)

• Geschirr, Besteck, Zahnbürsten, Handtücher nicht gemeinsam benutzen. Schnuller und Essensreste nicht in den Mund nehmen.

• Nicht auf den Mund küssen.

• Gegenstände und Spielzeug in Spülmaschine oder Waschmaschine oder gut mit Seifenlauge reinigen.

Weitere Informationen und Antworten auf viele Fragen finden Schwangere auf der Seite des Deutschen Grünen Kreuzes unter: www.dgk.de unter dem Stichwort „Cytomegalie“

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz
Internet: www.dgk.de

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