Infektionsgefahr – Behörden informieren zu Vibrionen in der Ostsee

Aktuelle Hinweise zum Baden in der Ostsee

Zahlreiche Urlauber, Tagesgäste und auch Einheimische genießen derzeit das Schwimmen und Planschen in den Gewässern des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Dabei sind in den vergangenen heißen Sommertagen die Wassertemperaturen der Ostsee noch einmal gestiegen.

Die bisher im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) vorgenommenen Badewasseruntersuchungen weisen allgemein auf eine gute Badewasserqualität an fast allen der knapp 500 Badestellen hin.

Bei den derzeitigen Wassertemperaturen können in der Ostsee, in den Bodden und im Achterwasser vermehrt Vibrionen vorkommen. Die Gesundheitsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern haben bereits an verschiedenen untersuchten Indikator-Badestellen Vibrionen nachgewiesen. Aufgrund dieses Befundes muss davon ausgegangen werden, dass an der gesamten Ostseeküste Vibrionen auftreten können.

Diese Bakterien können in seltenen Fällen bei Personen mit bestimmten Grundrisiken und einer offenen Wunde schwere Infektionen hervorrufen. 2022 sind in MV bislang drei Vibrionen-Infektionen gemeldet worden. 2021 waren es insgesamt sechs Infektionen.

Während der Badesaison informiert das LAGuS in einem Wochenbericht über gegebenenfalls auftretende Vibrionen-Infektionen.

Es sind jedoch nur sehr wenige Badegäste durch Vibrionen gefährdet. Die Erkrankungsgefahr besteht im Wesentlichen für Personen mit bestimmten Grundrisiken. Dazu gehören Personen mit chronischen Grundleiden (z. B. Lebererkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Diabetes mellitus) bzw. mit bestehender Immunschwäche (z. B. nach Transplantationen bzw. bei einer bestehenden HIV-Infektion) sowie Personen höheren Alters. Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen vorhanden sind, sollte ein Kontakt mit Meer- oder Brackwasser unterbleiben.

Bei Infektionen mit Vibrionen im Ostseeraum sind die Haupteintrittspforten oberflächliche und tiefe Hautverletzungen, über die die Vibrionen beim Baden oder Wasserwaten in erregerhaltigem Ostseewasser in den Körper gelangen. Wundinfektionen, die mit tiefgreifenden Nekrosen einhergehen, spielen in unserer Region die Hauptrolle. Davon ausgehend kann sich sehr schnell eine sogenannte Sepsis mit einer Besiedlung anderer Körperteile, Fieber und Schüttelfrost ausbilden. Die Infektion ist durch einen rasanten Verlauf mit hoher Sterblichkeitsrate gekennzeichnet. Entscheidend für die Prognose ist die frühzeitige Einleitung einer adäquaten Antibiotika-Therapie.

In diesem Zusammenhang weist das LAGuS auf den Informationsflyer hin, der über die Gefahren aufklärt, die das Baden im Meer bzw. das Baden in Seen mit sich bringen kann. 

 


Wichtige Infoflyer

Vibrionen – Krankheitserreger in der Ostsee
FAQ – Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Vibrionen
Baden im Meer – Was Sie wissen sollten…
Baden in Seen – was Sie wissen sollten…


Quelle: Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS)

Internet: http://www.lagus.mv-regierung.de

 

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0