Der Mörder ist immer der Gärtner? – Umweltinstitut München warnt vor Pflanzengift „Roundup unkrautfrei“

München, 20. April – Gartenhandel und Baumärkte werben aktiv für das Pflanzengift „Roundup unkrautfrei“. Doch die Produkte für den Haus- und Kleingartenbereich enthalten denselben Wirkstoff Glyphosat wie das umstrittene Roundup für die landwirtschaftliche Anwendung. Das Umweltinstitut München warnt vor dem Gebrauch.

Mit einer groß angelegten TV-Kampagne soll der Absatz des Pflanzengifts „Roundup unkrautfrei“ derzeit gestärkt werden. Handelshäuser wie GLOBUS greifen die Propaganda auf und werben in eigenen Angeboten energisch mit.

Doch die Roundup-Produkte für den Haus- und Kleingartenbereich sind nicht unbedenklich. Sie enthalten denselben Wirkstoff Glyphosat wie das umstrittene Roundup für die landwirtschaftliche Anwendung des Agrarkonzerns Monsanto. Das Pflanzengift vernichtet bei Blattkontakt alle Pflanzen, die nicht durch Genmanipulation angepasst wurden. Unabhängige Forschungsergebnisse und gravierende Vergiftungsfälle in Lateinamerika in Zusammenhang mit der Glyphosat-Ausbringung sind eindeutige Indizien für dessen Giftigkeit. Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Glyphosat konnten schon bei weit geringeren Konzentrationen als üblicherweise angewendet, beobachtet werden. Dokumentiert sind Schädigungen der menschlichen Zellen bis hin zu Krebserkrankungen.

Trotz der Halbwertszeit des Pflanzengifts von zwei bis 174 Tagen lautet die Produktempfehlung auf der Verpackung von „Roundup unkrautfrei“: „Nach vollständigem Antrocknen können Kinder und Haustiere wieder auf die behandelten Flächen.“ Anja Sobczak, Referentin für Gentechnik und Landwirtschaft beim Umweltinstitut München warnt: „Der Umwelt zuliebe sollte man auf das aggressive Pflanzengift Roundup verzichten und den unerwünschten Wildwuchs besser auf natürliche Weise, durch Ausreißen entfernen. Insbesondere wer kleine Kinder oder Haustiere hat.“

Umweltinstitut München
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