Null-Toleranz bei Schadstoffen im Spielzeug

Düsseldorf, 30.11.2010 – Nordrhein-Westfalens Verbraucherschutzminister Johannes Remmel fordert von der Bundesregierung und der EU-Kommission größere Anstrengungen im Kampf gegen Schadstoffe im Spielzeug. „Es muss endlich was passieren: In Deutschland wird weiterhin Spielzeug verkauft, das eine höhere Konzentration an schädlichen Stoffen hat als Autoreifen“, sagte Remmel.
Die Regelungen für Kleinkinder dürften nicht hinter vergleichbaren Regelungen wie im Kosmetikrecht oder bei Bedarfsgegenständen, wie Geschirr, zurückstehen. Gerade in der Vorweihnachtszeit sollten Eltern beim Kauf von Kinderspielzeugen auf Gütesiegel wie das GS-Zeichen achten und Produkte meiden, die durch starken Kunststoff-Geruch auffallen.

Bei einem Konsultationsbesuch in Brüssel hat sich Remmel noch einmal für eine Verschärfung der EU-Spielzeugrichtlinie eingesetzt. In Gesprächen mit der Kommission und dem EU-Parlament sprach sich Remmel erneut für eine Null-Toleranz-Politik bei erbgutschädigenden und lebertoxischen Weichmachern, krebserregenden und anderen gefährlichen Stoffen im Spielzeug aus:
„Es darf keine Ausnahmen geben. Das ist die einzige Lösung im Sinne von Eltern, Großeltern, Bekannten und Verwandten, die Spielzeug mit gutem Gewissen kaufen und verschenken möchten. Die neue EU-Spielzeugrichtlinie lässt aber noch immer die Hintertür für Schadstoffe in Spielzeugen weit offen. Das ist nicht akzeptabel.“

Die Bundesregierung und Verbraucherschutzministerin Aigner hatte bereits im vorigen Jahr angekündigt, notfalls im Alleingang vorzugehen und auf nationaler Ebene Schutzmechanismen auszubauen, wenn die EU-Kommission nicht handele, so Remmel. „Geschehen ist bisher aber nichts.

Für mich ist ganz klar: Als erste Maßnahme muss nun eine verpflichtende Prüfung von Spielzeugen durch Dritte eingeführt werden, bevor diese auf den Markt kommen.“ Bisher erfolge die unabhängige Prüfung nur auf freiwilliger Basis und reiche nicht aus. In NRW will die Landesregierung die Zahl der Lebensmittelkontrolleure verdoppeln, die unter anderem für die Überprüfung von Spielzeugen verantwortlich sind.

NRW-Verbraucherschutzminister Remmel hat bei seinen Gesprächen in Brüssel einen umfangreichen Forderungskatalog vorgelegt: Die Grenzwerte für Schwermetalle in bestimmten Spielzeugmaterialien sollen deutlich abgesenkt werden, außerdem soll es zu einem Verbot sämtlicher allergener Duftstoffe sowie zu einem Verwendungsverbot für sämtliche lebertoxische und erbgutschädigende Weichmacher kommen. Remmel: „Für mich ist ganz klar: Wir brauchen in Deutschland und Europa eine Nulltoleranz-Politik bei gefährlichen Weichmachern, krebserregenden und anderen gefährlichen Stoffen in Spielzeugen“.

Tipps und Hinweise zum sicheren Kauf von Spielzeug (PDF, 13 KB) laden:
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