Frühjahrsputz: Infektionen mit Hantaviren vermeiden

Wenn der Sommer jetzt endlich Einzug hält, werden sicher überall wieder Gartenmöbel hervorgekramt, Geräteschuppen entrümpelt und Grillhütten herausgeputzt. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) rät beim Großreinemachen in Schuppen, Anbauten und Kellern aber zur Vorsicht: Mit dem Staub könnte auch Mäuse- und Rattendreck aufgewirbelt werden – und damit krankmachende Hantaviren.
Frühjahrsputz: Infektionen mit Hantaviren vermeiden

In Rheinland-Pfalz haben sich seit Beginn des Jahres bereits acht Menschen mit Hantaviren infiziert. Das sind jetzt schon mehr als im gesamten Vorjahr (sieben Fälle). Insgesamt werden für 2017 ähnlich viele Fälle erwartet wie im Jahr 2012. Damals wurden 79 Infektionen gemeldet – die meisten seit Bestehen des Infektionsschutzgesetzes.

Weil die Symptome einer Grippe ähneln und weil Erkrankungen oft nur einen leichten Verlauf nehmen, dürfte die Dunkelziffer höher liegen. Betroffene haben drei bis vier Tage lang Fieber sowie Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. Eine Erkrankung kann aber auch die Funktion der Nieren stören und schlimmstenfalls zu Nierenversagen führen.

Hantaviren sind eine Hinterlassenschaft von Rötelmäusen und Ratten. Sie scheiden den Erreger mit Kot, Urin und Speichel aus. Menschen können sich durch den Kontakt mit den Nagern selbst oder ihren Ausscheidungen infizieren. Als besonders gefährdet gelten Berufsgruppen, die sich viel im Freien aufhalten – also Jäger, Förster oder Waldarbeiter.

Wie vermeide ich Hantavirus-Infektionen?

Informationen zur Vermeidung von Hantavirus-Infektionen: Hantaviren kommen weltweit vor. Sie sind nach einem Fluss in Korea benannt, wo in den 50er Jahren während des Koreakrieges tausende UN-Soldaten an einer Hantavirus-Infektion erkrankten. Die natürlichen Wirte der Hantaviren sind Mäuse und Ratten

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Die Gefahr einer Infektion besteht aber auch dann, wenn in selten genutzten Schuppen und Kellern oder auf Dachböden Staub aufgewirbelt wird. Für den Fall, dass sich dort Mäuse aufgehalten haben, sollten die Räume vor dem Saubermachen gut durchgelüftet werden. Beim Aufräumen, Fegen und Putzen ist es ratsam, eine dicht schließende Atemschutzmaske mit möglichst feinem Filter (Baumarkt) und Einmalhandschuhe zu tragen.

Mäusekot muss besonders vorsichtig aufgefegt werden, damit kein Staub aufgewirbelt wird. Böden oder Arbeitsflächen wie Werkbänke und Regale, auf denen offensichtlich Mäuse gehaust haben, sollten gründlich gereinigt werden. Tote Mäuse sollten nur mit Handschuhen angefasst und möglichst in eine gesonderte Plastiktüte gepackt werden, bevor sie im Hausmüll entsorgt werden. Während der Arbeit nicht essen oder trinken und Hände weg von Mund, Augen und Schleimhäuten. Nach getaner Arbeit gilt: Hände waschen!

Weitere Informationen gibt ein Merkblatt des Robert-Koch-Instituts: http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Hanta/Hanta.html

Quelle: Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz
Internet: www.lua.rlp.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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