Vollnarkose: Keine Entwicklungsprobleme beim Kleinkind

Die maßvolle Verwendung einer Vollnarkose ist bei kleinen Kindern nicht mit Entwicklungsstörungen verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam, zu dem u.a. pädiatrische Anästhesisten der Universität und dem Kinderkrankenhaus von Colorado gehörten. Die Studie ist eine der größten zu diesem Thema und wurde in dem Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht.

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Professor Dr. David Polaner, Anästhesiologist, Pädiatriater und Direktor der Abteilung Transplantations-Anästhesie am Kinderkrankenhaus in Colorado, ist einer der Autoren des Papiers. An der Untersuchung nahmen mehr als 500 Säuglinge (zwischen 2007 und 2013) aus 28 Krankenhäusern auf der ganzen Welt (Australien, USA, Großbritannien, Kanada, Niederlande, Neuseeland) teil, von denen sich 294 weniger als eine Stunde in einer Narkose befunden hatten, während 238 eine örtliche Betäubung bzw. Spinalanästhesie erhalten hatten. Die kleinen Patienten waren zu dem Zeitpunkt der Narkose jünger als 60 Wochen (nicht viel älter als ein Jahr). Im Alter von zwei Jahren analysierten die Experten dann, ob es bei den Kindern Entwicklungsverzögerungen gab.

Es zeigten sich demnach keine Unterschiede zwischen Kindern, die eine Vollnarkose erhalten hatten, und den anderen Probanden.

Die Ergebnisse, die in dem Lancet-Artikel vorgestellt wurden, sind den Autoren zufolge eine „Zwischenbilanz“. Die endgültigen Resultate werden festgelegt, wenn die Kinder fünf Jahre alt sind. Die vorläufigen Befunde weisen aber darauf hin, dass Narkosen bei Babys im üblichen Umfang nicht das Risiko von Entwicklungsstörungen erhöhten, schlussfolgern die Autoren.

Quellen: ScienceDaily, The Lancet

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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