Verbraucherinformation: Tropanalkaloid in Hirse-Honig-Poppies aus Deutschland

Nach dem erneuten Rückruf bei Alnatura wegen Tropanalkaloid in einem Hirseprodukt meldet das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (Rapid Alert System for Food and Feed, RASFF) ein weiteres Hirseprodukt. Es handelt sich um Hirse-Honig-Poppies (millet honey poppies from Germany) aus Deutschland. Der RASFF-Meldung mit der Nummer 2015.0387 zufolge wurden in diesem Produkt Atropin (26 µg/kg – ppb) und Scopolamin (11 µg/kg – ppb) nachgewiesen.

Tropanalkaloide

Das RASFF System ist eigentlich ein Informationssystem für Behörden, um Warnungen und Mitteilungen an andere Mitgliedsstaaten schnell weiterleiten zu können. Über die dortigen Koordinationsstellen findet dann bei Bedarf eine Information der Öffentlichkeit statt.

Leider können wir hier weder das Produkt noch den Namen des betroffenen Unternehmens nennen, da diese im RASFF-System nicht genannt werden. Verbraucher erfahren dadurch, wenn überhaupt – erst mit Verzögerung von diesen Meldungen. Der Schutz wirtschaftlicher Interessen scheint hier höher angesiedelt zu sein, als der von Endverbrauchern

Hier also nochmals der Hinweis
Wenn ihr ein solches Produkt – Hirse-Honig-Poppies – im Schrank stehen habt, vorsorglich besser nicht Verzehren, vor allem dann, wenn es für Kinder vorgesehen war.


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RASFF Meldung im Original >>


 

Aktuelle Rückrufe zu Tropanalkaloiden >>

…in gewissem Sinne ein Bio Problem

TA’s sind natürlich vorkommende Inhaltsstoffe bestimmter Pflanzen wie etwa dem Bilsenkraut, Stechapfel oder der Tollkirsche. Mehr als 200 verschiedene Tropanalkaloide wurden nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bislang identifiziert, deren Langzeitwirkungen noch lang nicht erforscht sind.

TA haltige Pflanzen gedeihen gut auf nährstoffreichen Böden. In der Bio-Landwirtschaft wird dieser Beiwuchs nicht einfach mit Pestiziden oder Herbiziden weggespritzt. Dadurch gelangen bei der Ernte immer wieder Samenkörner von Bilsenkraut oder Stechapfel in das Erntegut und sorgen so für teils mehr oder weniger belastete Getreideprodukte.

Für die Risikobewertung hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine akute Referenzdosis (ARfD) als gesundheitsbezogenen Richtwert in Höhe von 0,016 µg/kg Körpergewicht (KG), bezogen auf die Summe von (-)-Hyoscyamin und (-)-Scopolamin abgeleitet.


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Hohe Tropanalkaloidgehalte in Getreideprodukten
Stellungnahme Nr. 035/2014 des BfR vom 13. November 2013

 Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

Verbraucherinformation Fehlanzeige!
* Die Bewertung bezieht sich auf die Information des Unternehmens zu dieser Meldung 


Du weißt, wo dieses Produkt verkauft wurde? recall@cleankids.de

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