Gegenwart der Mutter lindert Schmerzen beim Baby

Untersuchungen des NYU Langone Medical Center (New York) zeigen, dass mütterliche Fürsorge nicht nur Schmerzen bei Kindern lindern kann, sondern auch Auswirkungen auf frühe Entwicklung des Gehirns haben kann. Die Gegenwart der Mutter kann zu Veränderung der Genaktivität in einem Teil des Gehirns, der u.a. für Emotionen zuständig ist, bewirken.

 Gegenwart der Mutter lindert Schmerzen beim Baby

Durch eine Analyse, welche Gene in den Gehirnen von jungen Ratten bei Schmerz aktiviert wurden, fanden die Forscher heraus, dass mehrere hundert Gene bei Schmerz aktiv waren, wenn die kleinen Ratten alleine waren. War aber die Mutter anwesend, waren weniger als 100 Gene aktiv.

Laut der Neurobiologin Professor Regina Sullivan ist ihre Studie eine der ersten, die die kurzfristigen Auswirkungen der mütterlichen Fürsorge bei einem beunruhigten Säugling auf das Gehirn zeigen konnte. Ziel der Arbeit war es auch, die langfristigen Folgen der unterschiedlichen „Aufzucht“ bei Säugetieren, einschließlich dem Menschen, von Geburt an zu erforschen.

„Unsere Studie demonstriert, dass eine Mutter, die ihr Kind tröstet, wenn es Schmerzen hat, nicht nur dessen Schmerzen lindert, sondern auch dessen Reaktionen auf Stress beeinflusst. Denn durch die Beruhigung verändern sich auch kritische neuronale Schaltkreise“, erklärt Sullivan.

Für die Studie nahmen die Forscher genetische Analysen des Gewebes aus der mandelgroße Amygdala von den jungen Ratten vor. Dieser Gehirnbereich ist für die Verarbeitung Emotionen wie Angst und Lust verantwortlich.

In früheren Arbeiten konnte Sullivan bereits nachweisen, dass die Präsenz der Mutter die elektrischen Nervenimpulse im Gehirn beeinflussen kann. Sullivan hofft, dass durch ihre Erkenntnisse vielleicht neue Methoden gefunden werden, mit denen der Schmerz bei Säuglingen risikoarm gelindert werden kann, z.B. durch die Anwesenheit der Mutter oder den Geruch der Mutter.

„Je mehr wir über die Bedeutung der elterlichen Pflege des Säuglings für das Gehirn lernen, desto besser vorbereitet sind wir langfristig, um mit den Folgen von Schmerzen sowie von physischer und psychischer Misshandlung in der Kindheit umzugehen bzw. diese zu behandeln“, so Sullivan.

Die Studie wurde in einer Posterpräsentation (Nr. 547.12) auf der Konferenz American Society for Neuroscience unter folgendem Titel vorgestellt: “The presence of the mother alters the valence of cues associated with painful stimuli and regulates changes in the amygdala of infant rats”.

Quelle: NYU Langone medical Center/newswise, Poster 547.12/QQ22

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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