Familienmahlzeiten helfen Kindern sich gesünder zu ernähren

Familienmahlzeiten helfen Kindern sich gesünder zu ernähren, wenn Eltern eine Vorbildrolle übernehmen und gesunde Speisen anbieten. Im Kampf gegen Übergewicht seien Familienmahlzeiten ein gutes Hilfsmittel, erklärte Dr. Jerica M. Berge, Psychologin an der Universität von Minnesota in einem Interview mit dem Magazin „Time“. Sie und ihre Kollegen veröffentlichten ihre neuen Forschungsergebnisse zu diesem Thema im“ Journal of Pediatrics“.

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Grundlage für ihre Untersuchung waren die Daten aus einer 10-Jahres-Langzeitstudie (2.287 Probanden) des Projekts EAT (Eating and Activity among Teens: Essen und Aktivität unter Jugendlichen), das Faktoren sammelte, die mit Gewicht zusammenhängen. Dazu gehörten Variablen wie Ernährungsverhalten, körperliche Aktivität, Body Mass Index und wie oft Jugendliche sich selbst wogen. Die Forscher erfragten zudem, wie oft die Jugendlichen zusammen mit ihrer Familie aßen, die Dauer der Mahlzeiten, wie viel Personen durchschnittlich am Essen teilnahmen, welche Gesprächsthemen am Tisch vorherrschten und wie oft und wie lange unangenehmes Schweigen nach Diskussionen über die Ernährung folgten. Laut Dr. Berge ist es wichtig, Faktoren in der häuslichen Umgebung zu identifizieren, die beeinflussbar sind, wie beispielsweise Familienmahlzeiten, um damit Übergewicht bekämpfen zu können.

Zu Beginn der Studie (1998-1999) besuchten die Schüler die Mittel- oder Oberstufe. Am Ende der Studie (2008-2009) waren die Teilnehmer zwischen 19 und 31 Jahre alt. 51% der Studienteilnehmer waren übergewichtig und 22% adipös. Von den Jugendlichen, die angaben, dass sie nie an Familienmahlzeiten teilnahmen bzw. die Familie nie gemeinsam aß, waren 60% übergewichtig und 29% adipös am Ende der zehnjährigen Beobachtungsphase.
Schon ein bis zwei gemeinsame Familienmahlzeiten pro Woche im Teenageralter waren dagegen mit einer deutlich geringeren Quote von Übergewicht oder Fettleibigkeit im 10-Jahres-Verlauf verbunden. Kinder, die öfter gemeinsame Mahlzeiten mit ihrer Familie bzw. mit anderen Menschen einnehmen, tendierten demnach weniger zu Übergewicht, bleiben in der Regel länger am Tisch sitzen (durchschnittlich knapp 5 Minuten länger) und unterhalten sich bei den Mahlzeiten häufig positiv und mit weniger unangenehmen Gesprächspausen über das Essen und Nahrungsmittel.

Quellen: The Journal of Pediatrics, Medical Daily, Time, ScienceDaily

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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