Ansaugstellen, Plaschbecken, Schwimmbäder: Sicherer Badespaß für Kinder

Auch wenn die Zahl öffentlicher Schwimmbäder wegen leerer Kassen immer weiter zurückgeht: Noch betreiben viele Städte und Gemeinden Freibäder. In den vergangenen Wochen haben viele bereits die Saison eröffnet. Bald tummeln sich in den Pools und auf den Wasserrutschen wieder viele Kinder und Jugendliche. Der Badespaß in Deutschland ist in der Regel sicher, denn Rutschen in öffentlichen Bädern unterliegen aufgrund einer DIN-Norm einer Prüfpflicht. Einmal im Jahr werden die Bäder von einem unabhängigen Prüfdienstleister wie TÜV Rheinland kontrolliert. „Passieren dennoch Unfälle beim Rutschen, liegt das meist am Fehlverhalten der Badegäste“, berichtet Hans Küpper, Sachverständiger für Baurecht von TÜV Rheinland.

Ansaugstellen, Plaschbecken, Schwimmbäder: Sicherer Badespaß für Kinder

Beim Rutschen auf ausreichend Abstand achten

Rutschen werden in Deutschland abhängig vom Schwierigkeitsgrad in drei Kategorien unterteilt: leicht, mittel und schwer. An jeder Rutsche muss der Schwimmbadbetreiber ein Hinweisschild mit den Benutzerregeln aufstellen. Hans Küpper rät Eltern, ihren Nachwuchs auf diese Regeln hinzuweisen. „Jugendliche rutschen oft zu schnell nacheinander oder halten mitten in der Rutsche an, sodass sie Auffahrunfälle verursachen“, sagt er. Der Betreiber ist dafür verantwortlich, dass ausreichend Abstand eingehalten wird. Zum Beispiel mithilfe einer Ampel oder einer Aufsicht führenden Person. Auch auf die Rutschhaltung kommt es an: Badegäste sollten weder auf Knien noch stehend rutschen.

Kinder im Schwimmbad beaufsichtigen

Besorgten Eltern, die auch im Hotelpool auf Nummer sicher gehen wollen, empfiehlt der TÜV Rheinland-Experte den Handtuchtest. Ansaugstellen in Pools können für Kinder zur Gefahr werden, wenn der Sog zu stark ist. „Eltern können ein Handtuch vor die Ansaugstelle halten. Und wenn sie Schwierigkeiten haben, es wieder von der Ansaugstelle wegzuziehen, sollten Kinder das Becken sofort verlassen“, erklärt Küpper. Grundsätzlich empfiehlt er Eltern, ihre Kinder – egal, ob im Hotelpool oder im Freibad – zu beobachten. Denn vor allem in der Hauptsaison, wenn die Freibäder voll sind, ist es eine Herausforderung für die Bademeister, Spaß von tatsächlichen Gefahren zu unterscheiden.

Planschbecken: Kinder immer beaufsichtigen

Egal ob im großen Schwimmbad oder im kleinen Planschbecken : Kinder lieben Wasser. Damit auch beim Badespaß im heimischen Garten die Sicherheit nicht zu kurz kommt, sollten Eltern mehrere Aspekte beachten. Hierzu zählen unter anderem ein Prüfzeichen beim Kauf, der richtige Untergrund beim Aufbau und die Wasserqualität. Berthold Tempel ist Laborleiter mechanische Produkte bei TÜV Rheinland – er weiß, worauf es beim Kauf eines Planschbeckens ankommt. „Das GS-Zeichen steht für geprüfte Sicherheit und zeigt dem Verbraucher, dass das Produkt von einem neutralen Prüfinstitut auf seine Sicherheit hin geprüft wurde“, erklärt er. Zudem spielt die Materialqualität eine Rolle: Vernünftig verschweißte Nähte versprechen eine lange Lebensdauer.
Vorgegebene Füllhöhe beachten

Ob bei der Herstellung des Produkts Schadstoffe wie Weichmacher verwendet wurden, ist für den Verbraucher kaum zu erkennen. Der TÜV Rheinland-Experte empfiehlt deshalb, vor dem Kauf an dem Produkt zu riechen. „Ist der Geruch extrem auffällig, kann das ein Zeichen für Schadstoffe sein.“ Auch hier gilt: Hat das Produkt ein GS-Zeichen, entspricht es den EU-Richtlinien zum Schadstoffgehalt. Gefährlicher als schädliche Materialien ist aber die Gefahr des Ertrinkens. Selbst bei Modellen, deren Durchmesser unter einem Meter liegt und deren Wassertiefe rund 30 Zentimeter beträgt, sollten Eltern sich genau an die vom Hersteller vorgegebene Füllhöhe des Wassers halten. „Ganz wichtig: Kleine Kinder nie unbeaufsichtigt im Planschbecken spielen lassen“, betont Berthold Tempel.

Eine Plane schützt vor Schmutz

Beim Aufbau kommt es auf die Beschaffenheit des Untergrunds an. „Der Untergrund sollte eben und nicht mit kleinen Steinen oder Ähnlichem bedeckt sein“, sagt der TÜV Rheinland-Experte. Luftpumpen können den Aufbau erleichtern. Bleibt das Becken lange Zeit aufgebaut, empfiehlt es sich, Luftdruck und Wasser regelmäßig zu kontrollieren und zu erneuern. Eltern müssen immer damit rechnen, dass Kinder während des Spielens das Wasser aus dem Becken trinken. Deshalb eignet sich für die Befüllung am besten Wasser aus der Leitung. Sinnvoll ist zudem, das Becken abends mit einer Plane abzudecken, um es vor Schmutz zu schützen.

Quelle: TÜV Rheinland
Internet: www.tuv.com

 


Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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