Grippe: Hohes Fieber ist das verlässlichste Anzeichen

Die Influenza oder echte Grippe ist eine Viruserkrankung, die sich jährlich weltweit ausbreitet und ihren Anfang häufig in den asiatischen Flächenstaaten nimmt. Das verlässlichste Anzeichen einer echten Grippe ist bei Kindern hohes Fieber, das durchaus 40 Grad Celsius erreichen kann. Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und ein trockener Husten sind weitere Hinweise. Auch Übelkeit, Bauchschmerzen und/oder Erbrechen können auftreten.

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„Ein an Influenza erkranktes Kind braucht besondere Schonung, viel Schlaf und viel Flüssigkeit“, mahnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Kleine Kinder unter fünf Jahren sind besonders gefährdet, Komplikationen zu entwickeln und ins Krankenhaus zu müssen. Die Gründe für eine stationäre Behandlung bei Grippe-erkrankten Kindern können je nach Alter deutlich variieren. Finnische Wissenschaftler ermittelten, dass zusätzlich bakterielle Erreger, die sich auf den Virusinfekt aufpfropfen, für über die Hälfte der Einweisungen bei Kindern unter einem halben Jahr verantwortlich sind. Atemwegsprobleme machen 38% der Komplikationen bei Grippe-Patienten unter 16 Jahren aus.

„Bei hohem Fieber, Fieber mit Ausschlag oder wenn das Kind rasch bzw. schwer atmet, die Haut eine bläuliche Farbe annimmt, das Kind verwirrt oder nicht richtig wach wirkt oder sich die Symptome verschlechtern, sollten Eltern ihr Kind unverzüglich dem Kinder- und Jugendarzt oder einer Notfallambulanz vorstellen“, rät Dr. Fegeler. Grippeviren verbreiten sich durch direkten und indirekten Kontakt und über die Luft, sodass häufiges Händewaschen nur teilweise vorbeugend wirkt.

Der sicherste Schutz ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt Kindern mit chronischer Bronchitis, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Niere oder mit neurologischen Behinderungen jährlich eine Grippeimpfung – bei Risiko-Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren bevorzugt als Influenza-Impf-Nasenspray. Studien zeigen, dass dieser Impfstoff gegenüber herkömmlichen Influenza-Impfstoffen in der Altersgruppe von 2 bis 6 Jahren besonders wirksam und in den Altersgruppen darüber zumindest gleichwertig ist. Der BVKJ hat deshalb alle gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland aufgefordert, den zur Verfügung stehenden nasalen Grippeimpfstoff für alle Kinder und Jugendlichen von 2 bis 18 Jahren mit chronischen Erkrankungen zu erstatten.

Idealerweise sollte die Impfung zwischen September und November erfolgen. Sie ist aber auch jetzt noch sinnvoll, da der Grippe-Schutz schon 7 bis 14 Tage nach der Impfung eintritt.

Quellen: Eur J Pediatr, Eur J Clin Microbiol Infect Dis (1), Eur J Clin Microbiol Infect Dis (2)

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Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

mzt

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