Erkältungsmythen aufgeklärt – Was hilft wirklich?

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Die Temperaturen sinken, und schon stecken wir mitten in der Erkältungszeit. Im Büro, der Schule, in öffentlichen Verkehrsmitteln und eigentlich überall hört man es husten und schniefen. Nur was tun um nicht selbst auch noch krank zu werden und vor allem den eigenen Kindern eine schlimme Erkältung zu ersparen?

Gerade seine Kinder will man so gut wie möglich vor lästigen Erkältungen schützen und ihnen im Ernstfall eine schnelle Genesung ermöglichen. Laut einem Bericht von Mycare sind Kinder viermal häufiger erkältet als Erwachsene. Bei ihnen sind bis zu zwölf Infekte pro Jahr normal, bei Erwachsenen sind es etwa zwei bis vier. Kann man diesen Erkältungen mit bestimmten Maßnahmen überhaupt vorbeugen, und lassen sich lästige Erkältungen wirklich verkürzen? Einige sogenannte Erkältungsmythen sprechen dafür, doch welchen kann man Glauben schenken und welche sollte man einfach ignorieren?

Erkältungsmythen

Die Erkältungsmythen

  • „Erkältungen werden von Kälte verursacht“
    Einfach so dick wie möglich einpacken und man kann sich keinen Schnupfen holen – so sagt der Volksmund, aber ist das wirklich so? Letztlich sind es die Viren, die eine Erkältung oder Grippe im Körper auslösen, mit Temperaturen hat dies eigentlich nichts zu tun. Jedoch werden Rachen- und Nasenschleimhäute durch die Kälte empfänglicher für Viren. Ist der Körper bereits dabei Viren zu bekämpfen, friert dann aber stark, wird das Immunsystem entsprechend geschwächt und verliert damit die Stärke, die beginnende Infektion einzudämmen. Somit gilt es weiterhin sich und seine Kinder mit der richtigen Kleidung gegen die Kälte zu wappnen.
  • „Viel Vitamin C und eine gute Hühnersuppe helfen gegen eine Erkältung“
    Mit einer ausgewogenen Ernährung sollte bereits genug Vitamin C für den Körperhaushalt aufgenommen werden. Alles, was diesen Bedarf übersteigt, ist für den Körper nutzlos und hilft auch nicht gegen Erkältungen. Eine Ausnahme hiervon soll allerdings nach extremen körperlichen Anstrengungen bestehen, wie eine Studie der Universität Helsinki ergab. Eine bewusste Aufnahme von Vitamin C kann den Krankheitsverlauf bei Kindern demzufolge nur bedingt verkürzen (um 18%, bei Erwachsenen waren es sogar nur 8%). Der Effekt ist gering, es schadet aber nichts, es auszuprobieren.
  • „Viel trinken hilft“
    Dies trifft dann zu, wenn die Atemwege stark verstopft sind oder man Fieber hat. Bei 38 Grad Fieber braucht der Körper einen halben Liter Flüssigkeit mehr, steigt die Temperatur weiter, sind es bei jedem Grad zusätzlich ein Liter mehr. Heißer Tee lindert Halsschmerzen und hilft, Schleim zu lösen. Ein bisschen Honig im Tee wirkt zusätzlich entzündungshemmend und lindert den Hustenreiz. Auf Milch sollte man jedoch verzichten, da diese die Schleimbildung fördert.
  • „Eine Erkältung kann man ausschwitzen“
    Ein Besuch in der Sauna oder Sport treiben, um eine Erkältung auszuschwitzen? Beides ist eher kontraproduktiv. Die heißen Temperaturen in der Sauna und die Anstrengungen beim Sport belasten den Körper zusätzlich und nehmen ihm die Kraft, sich gegen die Viren wehren zu können. Als Vorbeugung eignet sich jedoch beides gut. Was jedoch tatsächlich hilft, ist das Inhalieren von Dämpfen. Die Inhalation von Wasserdampf mit Kamille befeuchtet die Schleimhaut der Atemwege, und das Sekret wird abtransportiert.
  • „Nahrungsergänzungsmittel schützen vor Krankheiten“
    Eine gute Ernährung sollte bereits unseren täglichen Nährwertbedarf decken, doch viele Menschen schwören auf Nahrungsergänzungsmittel. Doch bisher konnte keine Studien belegen, dass diese Mittel einen positiven Effekt hätten, vielmehr haben sie sich in Studien eher als überflüssig und sogar gesundheitsschädlich erwiesen.
  • „Häufiges Händewaschen beugt vor“
    Erkältungsviren werden durch alles übertragen, was mit Mund und Nase in Berührung kommt, daher sollte man vermieden, sich in der Grippesaison häufig ins Gesicht zu fassen. Häufiges Händewaschen mit normaler Seife tötet die Viren, die man überall aufnehmen kann, ab und senkt tatsächlich das Risiko zu erkranken.

Es bleibt festzustellen, dass es keinen hundertprozentigen Schutz vor Erkältungen gibt. Wer sich aber ausgeglichen ernährt, Sport treibt und auf Hygiene achtet, kann das Risiko für sich und seine Kinder zumindest schmälern.

Bildrechte: S. Hofschlaeger/pixelio.de

mzt

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