Filmtipp: Der Traum vom perfekten Kind

Ein perfektes Kind, mit nur wenigen, einfachen Tests während der Schwangerschaft – das ist die Verheißung der neuesten gentechnischen Verfahren. Sie werden das Kinderkriegen, so wie wir es kennen, von Grund auf verändern.

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Die ersten neuen Bluttests, die gezielt nach bestimmten Behinderungen beim Ungeborenen suchen, sind bereits auf dem Markt. Aber das ist erst der Anfang. Die Wissenschaft ist schon einen Schritt weiter. Kürzlich gelang bereits der komplette Gen-Check des ungeborenen Kindes – am Anfang der Schwangerschaft, aus einer einfachen Blutprobe der werdenden Mutter, ohne das Kind durch einen Eingriff zu gefährden.

„Der Traum vom perfekten Kind“ zeigt eindrucksvoll, wie diese neue Technologie unsere Gesellschaft verändern wird und vor welchen schwierigen Entscheidungen werdende Eltern nun stehen.

Der Film von SWR-Autor Patrick Hünerfeld ist zu sehen am 21. Oktober 2013 um 22.45 Uhr im Ersten.

Über Monate wurden mehrere Paare, die ein Kind erwarten, hautnah begleitet. Deutlich wird, in welche Konflikte sie durch die Untersuchungen geraten – und welche enormen Herausforderungen die neue Technik in die Schwangerschaft hineinträgt. Dabei zeigt sich: Von vielen unbemerkt, hat die Zukunft, die „schöne neue Welt“, längst begonnen.

Immer öfter müssen werdende Eltern künftig Entscheidungen treffen, z. B. ob sie das deutlich erhöhte Risiko für Herzkreislauferkrankungen oder Darmkrebs bei ihrem Kind in Kauf nehmen, weil die Gene gleichzeitig eine außergewöhnliche musikalische Begabung und Intelligenz erwarten lassen. Heute wird es zur Schlagzeile, wenn Angelina Jolie sich die Brüste amputieren lässt, weil sie um ihr Brustkrebsgen weiß. Künftig würde Frau Jolie vielleicht nie geboren werden, weil man ihre Veranlagung schon vor der Geburt entdeckt und den Embryo „aussortiert“ hätte.

Folgende Experten kommen in dem Film zu Wort:
Humangenetiker Wolfram Henn, Homburg/Saar (Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer), Humangenetiker Klaus Zerres (Uniklinik Aachen und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik), Humangenetiker Gabriele Gillessen-Kaesbach (Uniklinik Lübeck), Humangenetikerin Saskia Biskup (Institut für Klinische Genetik am Klinikum Stuttgart), Medizinethikerin Christiane Woopen (Vorsitzende des Deutschen Ethikrates), Giesela Höhne Theaterregisseurin aus Berlin, die mit geistig behinderten Schauspielern arbeitet, und Sabine Klarck, Hebamme aus Rastatt

Quelle: SWR – Südwestrundfunk
Internet: http://www.swr.de/

mzt

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