Verunreinigte Trinkgläser in Restaurants

In mehr als der Hälfte der getesteten Restaurants wurden Krankheitserreger gefunden, die am Glas nichts zu suchen haben. Wissenschaftler und Verbraucherschützer fordern strengere Hygienekontrollen.

Verunreinigte Trinkgläser in RestaurantsUntersucht wurden Wasser-, Wein- und Biergläser in kleinen Restaurants und großen überregionalen Gastronomie-Ketten. In der Stichprobe von „Markt“ in Hamburg brachten nur zwei von sechs Restaurants saubere Trinkgläser auf den Tisch. Bei den großen Ketten „Sausalitos“, „Alex“ und „Schweinske“ fand das Labor Keime und Bakterien. Bei „Sausalitos“ waren es Darmkeime. Bei den Gastronomie-Ketten „Alex“ und „Schweinske“ fand das Labor Darmkeime und zusätzlich Staphylococcus aureus (Eitererreger).

„Es hat mich schon überrascht, wie viele von diesen Gläsern mit Fäkalkeimen, Bakterien und Eitererregern verunreinigt waren. Diese Erreger gehören keinesfalls an ein Glas. In der Regel ist das darauf zurückzuführen, dass Gläser nicht richtig gespült werden, zu niedrige Temperaturen genommen werden, kein Desinfektionsmittel genutzt wird und keine richtige Personalhygiene stattfindet“, kritisiert Professor Matthias Maaß, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie.

Sendung „Markt“
Montag, 9. September, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen

Verbraucherschützer zeigen sich von der Stichprobe alarmiert und verlangen strengere Kontrollen der Lebensmittelüberwachung: „Wir fordern eine Hygieneampel, die eindeutig vorne an jedem Restaurantbetrieb zu erkennen sein sollte. Die zeigt, wie das Restaurant geprüft wurde, ob die Hygiene in Ordnung ist oder ob hier Mängel vorhanden sind. Das sollte der Verbraucher erkennen, bevor er einen Schritt ins Restaurant macht“, mahnt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Mit den Ergebnissen konfrontiert, erklärt „Sausalitos“ gegenüber „Markt“: „Die Hygienevorschriften bei Sausalitos sind sehr hoch.“ Weiter heißt es: „Wir sind sehr dankbar, dass wir darauf hingewiesen worden sind und haben bereits schon operative Schritte eingeleitet.“

„Schweinske“ weist die Anfrage von „Markt“ und die darin erhobenen Vorwürfe als „ebenso unqualifiziert wie unseriös“ zurück.

„Alex“ schreibt an „Markt“: „Unsere Gäste können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Wir sind es auch nicht. Wir haben bereits Maßnahmen eingeleitet, um den Vorfall zu untersuchen.“

Mehr zum Thema in der Sendung „Markt“ am Montag, 9. September, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen.

NDR Presse und Information
Internet: www.ndr.de

mzt

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