Keine Bikinifotos im Netz: Vorsicht bei privaten Urlaubsbildern von Kindern und Jugendlichen

In den Sommerferien wollen viele Kinder und Jugendliche ihre Erlebnisse mit Freunden teilen und posten Fotos direkt in soziale Netzwerke oder versenden sie über Messenger-Dienste. „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ rät Eltern ihren Kindern eine umsichtige Mediennutzung vorzuleben und vorsichtig im Umgang mit Urlaubsfotos zu sein, gerade wenn auf den Bildern ihre Kinder zu sehen sind

Keine Bikinifotos im Netz - Quelle „SCHAU HIN!“

Keine Bikinifotos im Netz – Quelle „SCHAU HIN!“

Postkarten waren gestern. Heute gibt es Urlaubsbilder in Echtzeit. Die Szenen am Hotelpool oder bei der Kanutour in den Alpen werden laut einer aktuellen Umfrage zu 65 Prozent über das Smartphone gemacht. So können die Fotos direkt in soziale Netzwerke eingestellt werden. „SCHAU HIN!“ rät Eltern hier mit gutem Beispiel voranzugehen und darauf zu achten, welche Urlaubsfotos sie veröffentlichen. Gerade auf Fotos, die Kinder beim Baden oder Spielen am Strand zeigen, sollten Eltern verzichten. Bilder, die einmal ins Internet gestellt wurden, lassen sich kaum wieder entfernen. Andere Internetnutzer können sie kopieren, herunterladen, verfremden oder bearbeiten. 

Passende Motive und soziale Netzwerke auswählen

„Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten sich Bilder und Clips sehr schnell und es ist schwer, die Kontrolle darüber zu behalten“, sagt Kristin Langer, Mediencoach von „SCHAU HIN!“. Generell sind solche Bilder sensibel und nur für enge Freunde oder die Familie bestimmt. Aufnahmen auf denen Kinder in Bikini oder Badehose zu sehen sind, haben im Internet nichts zu suchen. Eher bieten sich Fotos an, auf denen die Personen nicht zu erkennen sind, zum Beispiel mit Sonnenbrille oder großem Hut. Besonders aufmerksam sollten Eltern sein, wenn Kinder selbst Bilder veröffentlichen möchten. Hier ist es wichtig, dass sie gemeinsam mit ihren Kindern die passenden Motive, aber auch das geeignete soziale Netzwerk auswählen. Im Urlaub im Ausland sollten Eltern auch auf die zusätzlichen Kosten für den Datentransfer hinweisen. Zudem ist es wichtig, die Bedeutung und Risiken von persönlichen Daten im Netz erklären. Mobile Nachrichtendienste wie „WhatsApp“ sind für Kinder nicht geeignet, da auch hier Bilder und persönliche Informationen schnell in fremden Händen landen können. Auch Filmaufnahmen mit dem Smartphone sollten nicht geteilt werden.

Kindgerechte Bild- und Filmportale

Für den kreativen Umgang mit Bildern und Videos gibt es kindgerechte Plattformen, die medienpädagogisch betreut werden. Mit dem knipsclub (www.knipsclub.de), der Fotocommunity für Kinder von acht bis zwölf Jahren, hat das JFF – Institut für Medienpädagogik eine Plattform geschaffen, auf der Kinder eigene Fotos veröffentlichen und mit anderen teilen können. Auch das Portal KameraKinder (www.kamerakinder.de) bietet Kindern von sechs bis zwölf Jahren eine Fülle von fotografischen Anregungen und die Möglichkeit, ihre Fotos in einer kindgerechten Community zu veröffentlichen. Besonders gelungene Aufnahmen können Kinder und Jugendliche auch beim Deutschen Jugendfotopreis (www.jugendfotopreis.de) einreichen, der vom Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland veranstaltet wird. Bei juki (www.juki.de) können Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren altersgerechte Videos ansehen, ein Profil anlegen und eigene Beiträge hochladen. Dabei lernen sie spielerisch den Umgang mit digitalen Medien, zum Beispiel indem sie eigene Trickfilme erstellen. Zudem finden sie hier Rallyes zur Sicherheit im Internet. Weitere geeignete soziale Netzwerke finden Eltern zum Beispiel auf: www.seitenstark.de/chatwww.kindernetz.dewww.tivi.de,www.kindersache.dewww.helles-koepfchen.de/forum (alle ab acht Jahren) und www.mein-kika.de/chat (ab zehn Jahren). 

Weitere Informationen zum Thema „Kinder und soziale Netzwerke“ finden sich hier und bei den „SCHAU HIN!“- Sicherheitseinstellungen für soziale Netzwerke. Tipps und Hinweise zur Mediennutzung, aber auch spannende Spielideen ganz ohne Medien bietet das 30-Tage-Programm.

Quelle: 
Initiative „SCHAU HIN!“