Singen unterm Tannenbaum: gut für Körper, Geist und Seele

(dgk) „Sing mal wieder!“ – in der Advents- und Weihnachtszeit sollte dieses gesundheitsfördernde Motto in den Familien wieder in die Tat umgesetzt werden. Denn laut Wissenschaft ist Singen nicht nur ein vergnüglich-geselliger Zeitvertreib, sondern auch gut für Körper, Geist und Seele.

„Oh, Tannenbaum “ – Singen ist gesund

Einer Umfrage des Allensbacher Instituts vom Dezember 2003 zufolge hört fast jeder Zweite (47 Prozent) am Heiligen Abend Weihnachtslieder, aber nur 39 Prozent der Deutschen singen auch selbst, was im Zeitalter von CD, DVD und Internet immer seltener wird. Mitte der 1970er Jahre sagten noch 52 Prozent der Westdeutschen, dass sie am Heiligen Abend selber Weihnachtslieder singen.

Dabei haben wissenschaftliche Untersuchungen in den vergangenen Jahren immer wieder belegt, dass Singen vielfältige positive Effekte auf die Gesundheit hat. Experten empfehlen daher, die Alltagskultur des „heilenden“ Singens wieder mehr zu fördern.

Denn auch wenn sich an Weihnachten manche in der Familie wehren und die weihnachtlichen Gesänge etwas schief klingen mögen, so verändert sich erwiesenermaßen nach kurzer Zeit des Singens der Hormonspiegel in positivem Sinne: Der Vorweihnachtsstress fällt ab, und es stellt sich ein gemeinsames Glücksgefühl ein.

Dabei wirkt das traditionelle Singen an Weihnachten wie Meditation und Fitnesstraining zugleich. Denn beim Singen wird im Körper ein Hormonmix aus Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Oxytocin und Endorphinen ausgeschüttet, der für Zufriedenheit und Harmonie sorgt. Gleichzeitig senkt der Gesang den Spiegel von Stresshormonen wie Testosteron und Cortisol.

Wie ein leichtes Fitnesstraining wirkt das aktive Trällern: Es stärkt Herz und Kreislauf, da sich beim Singen die Atmung verlangsamt und tiefer geht, das Zwerchfell aktiviert wird und die Bauchorgane massiert werden. Blutdruck, Herz-, und Atemrhythmus harmonisieren sich. Singen ist ein körperlicher Akt. Wer es richtig macht, entspannt seinen Brustkorb und kräftigt die Rückenmuskeln. Schon zehn bis 15 Minuten Singen reichen aus, um das Herz- Kreislauf-System auf Trab zu bringen. Die Atmung intensiviert sich, der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt.

Zudem fördert Singen die geistige und soziale Entwicklung von Kindern. 2010 fanden Forscher der Universität Münster in einer Studie gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Münster einen maßgeblichen Einfluss des Singens auf die Sprachentwicklung und das Sozial- und Aggressionsverhalten. Die Studie mit 500 Sechsjährigen ergab unter anderem, dass Kinder, die viel singen, zu 88 Prozent als regelschulfähig eingestuft wurden, während es unter nicht singenden Kindern nur 44 Prozent waren. Beim regelmäßigen Singen werden Synapsen im Gehirn neu verbunden; es macht den Sänger „klüger“.

Außerdem scheint Singen sogar einen lebensverlängernden Einfluss zu haben. Schwedische Forscher untersuchten in den 1990er Jahren mehr als 12.000 Menschen aller Altersgruppen und entdeckten, dass Mitglieder von Chören und Gesangsgruppen eine deutlich höhere Lebenserwartung haben als Menschen, die nicht singen.

Das könnte auch daran liegen, dass Singen das Immunsystem stärkt, wie Wissenschaftler vom Institut für Musikpädagogik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/M. 2004 entdeckten. Die Forscher untersuchten die Speichelproben von Kirchenchormitgliedern, die das Requiem von Mozart einstudierten. Nach der Chorprobe war die Anzahl der Immunglobuline A, die in den Schleimhäuten Krankheitserreger bekämpfen, stark gestiegen. Wenn die Sängerinnen und Sänger dagegen Mozarts Musik nur vom Band hörten, blieb die Anzahl der Antikörper unverändert. Schließlich weiß man, dass Singen in manchen Fällen auch wie ein „Anti-Depressivum“ wirken kann. Menschen mit seelischen Problemen oder Demenzkranken kann es helfen, wenn sie beispielsweise in der Gruppe singen.

Alles in allem also genügend Gründe, an Weihnachten mal wieder gemeinsam zu singen und in klangvoller Eintracht entspannt die Feiertage zu genießen!

Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e. V. – Internet: www.dgk.de

 

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