Brechdurchfall: Bundesweit sind 8365 Erkrankungsfälle bekannt

Die Zahl der gemeldeten Fälle bei Kindern und Jugendlichen, die in Berlin an akutem Brechdurchfall erkrankt sind, hat sich im Laufe des gestrigen Tages leicht auf 2.213 Fälle erhöht. Bei den 37 hinzu gekommenen Fällen handelt es sich ausschließlich um Nachmeldungen von Erkrankungen des vergangenen Donnerstags, 27. September 2012. Betroffen sind die bereits bekannten 82 Einrichtungen, davon 58 Schulen, 22 Kitas und zwei weitere Einrichtungen. Die Bezirke Spandau und Neukölln sind nach wie vor nicht betroffen.

Bundesweit sind mit Stand heute 8365 Erkrankungsfälle bekannt. Dies betrifft die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Brechdurchfallerkrankungen in Berlin

Die gemeldeten Krankheitsverläufe sind weiterhin leicht. Im Regelfall ist eine Genesung binnen ein bis zwei Tage erfolgt. Es sind keine Sekundärinfektionen beobachtet worden, so dass aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse davon ausgegangen wird, dass keine Ansteckungsgefahr von den Erkrankten ausgeht.

Sobald Erkrankungs-symptome bei Kindern auftreten, sollte der Kinderarzt oder Hausarzt kontaktiert werden.

Die Suche nach dem Auslöser wird weiter mit Hochdruck betrieben. Dies geschieht in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit allen beteiligten Landes- und Bundesbehörden. Mehrere hundert Proben werden dazu auf die verschiedensten Erreger getestet und analysiert. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich deshalb leider noch nicht sagen, ob es sich um Viren oder um Toxin bildende bakterielle Erreger handelt.

Auch wenn nicht abschließend geklärt ist, ob die Krankheiten auf das Essen der Catering-Firma Sodexo zurückzuführen sind, empfiehlt die Senatsverwaltung gemeinsam mit den Gesundheits- und Verbraucherschutzbehörden aus Gründen der Fürsorgepflicht den Schulen und Kitas, auf die Ausgabe von Essen dieses Anbieters bis auf Weiteres zu verzichten. Eltern, deren Kinder eine Hortbetreuung in Anspruch nehmen bzw. in die Kita gehen und deren Schulen bzw. Kitas von diesem Anbieter beliefert werden, rät die Senatsverwaltung aus diesen Gründen, ihren Kindern Essen mitzugeben, sofern vor Ort keine alternative Lösung gefunden ist.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft informiert zu Montag früh die Berliner Schulen und Kitas über den aktuellen Sachstand und die weiteren Empfehlungen. Zusätzlich werden die Einrichtungen, die eine Hortbetreuung in den Herbstferien anbieten und von Sodexo beliefert werden, direkt von der regionalen Schulaufsicht der Senatsverwaltung kontaktiert, um mit ihnen die notwendige Hilfe und die weiteren Schritte abzusprechen.

Für die Schulleiterinnen und Schulleiter hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft eine Hotline geschaltet. Diese Hotline ist auch am morgigen Sonntag in der Zeit von 13 bis 16 Uhr für die Schulen erreichbar. Die Schulen wurden am Freitag über diese Hotline informiert.

Die zuständigen Gesundheits- und Lebensmittelbehörden nationaler, Bundeslands- und lokaler Ebene arbeiten intensiv zusammen. Auf der Bundesebene sind dies das RKI, das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Im Vordergrund der Aktivitäten stehen epidemiologische Untersuchungen, die das RKI koordiniert, und Recherchen zu Herkunft und Vertriebswegen von Lebensmittel, die auf Bundesebene vom BVL koordiniert werden. Das BVL ruft deshalb heute Experten des Verbraucherschutzes zusammen um auf Bundesebene die weiteren Maßnahmen abzustimmen.

Erreichbarkeit der Behörden

Folgende Gesundheitsämter in Berlin sind auch am Wochenende besetzt

  • Charlottenburg-Wilmersdorf: 0172/3630380 oder 030-902 91 60 20
  • Friedrichshain-Kreuzberg: 030-902 98 83 68
  • Lichtenberg: 0175/2674353
  • Marzahn-Hellersdorf: 030-902 93 36 31
  • Mitte: 030-901 83 32 08
  • Neukölln: 030-902 39 12 80
  • Pankow: 030-902 95 28 62
  • Reinickendorf: 030-902 94 50 56
  • Spandau: 030-902 79 40 31
  • Steglitz-Zehlendorf: 030-902 99 36 24
  • Tempelhof-Schöneberg: 0170/5655142
  • Treptow-Köpenick: 030-902 97 47 54

 

Mit einfachen Hygiene-Tipps kann man sich vor vielen Viren schützen:

  • Die Hände sollten regelmäßig gewaschen werden, auch zwischen den Fingern.
  • Beim Niesen Abstand zu anderen Personen halten und in die Armbeuge niesen und husten, nicht in die Hand.
  • Fenster auf, Viren raus: Regelmäßiges Durchlüften verringert die Zahl von Viren in einem Raum.
  • Erkrankte tun sich selbst und ihren Kolleginnen und Kollegen keinen Gefallen, wenn sie sich trotz deutlicher Krankheitssymptome an den Arbeitsplatz schleppen.
 

DER VIDEOSPOT „HÄNDEWASCHEN“

Krankheitserreger verbreiten sich schneller als man denkt. Deshalb haben wir einen Videospot produziert, der dieses Problem anschaulich bzw. unüberhörbar machen soll. Natürlich wird im Rahmen des Spots auch eine Lösung des Problems vorgeschlagen: regelmäßiges und gründliches Händewaschen. http://www.wir-gegen-viren.de

 

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