Pestizide auf Mandarinen

(Wien, 2. Dezember) – Am 3.Dezember ist der internationale „Day of No Pesticide Use“. GLOBAL 2000 arbeitet seit über zehn Jahren intensiv zum Thema Pestizide. Zu den im Advent so beliebten Mandarinen erklärt Waltraud Novak, die Leiterin des PestizidReduktionsProgramms: „Konventionelle Mandarinen sind meistens mit Rückständen des Insektizids Chlorpyrifos und des Schalenbehandlungsmittels Imazalil belastet.

Gerade Chlorpyrifos ist hochproblematisch. Die berühmte Formel von Paracelsus – ‚Die Dosis macht das Gift‘ – gilt in diesem Fall nämlich nicht, denn Chlorpyrifos kann sich bereits in kleinsten Mengen schädlich auf das menschliche Hormonsystem auswirken. Bei Schwangeren kann es sogar zu einer neurologischen Entwicklungsstörung des Fötus führen, und es steht im Verdacht, das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) zu begünstigen.“
 
Einer der Gründe, warum Chlorpyrifos so oft angewendet wird – im Jahr 2010 wurde dieses Pestizid von GLOBAL 2000 in 83 Prozent der Mandarinenproben nachgewiesen – ist ästhetischer Natur: Es wird vor allem gegen Schildläuse angewendet, die auf den Mandarinenschalen schwarze Flecken verursachen, welche aber keine Auswirkungen auf die Qualität der Frucht haben. Doch leider greifen KonsumentInnen lieber zu den ’schönen‘, also fleckenfreien Mandarinen. „Es muss ein breites Umdenken bei den KonsumentInnen und beim Handel stattfinden, dass optisch nicht ganz so ansprechende Mandarinen sogar besser, weil weniger belastet, sind. Am sichersten ist jedoch der Griff zu Mandarinen aus biologischem Anbau“, empfiehlt Waltraud Novak, „denn diese sind garantiert frei von Pestizidrückständen“.
 
Mandarinen sind besonders bei Kindern ein sehr beliebtes Obst. Was jedoch viele nicht wissen: Unbedingt nach dem Schälen der Frucht – also noch vor dem Verzehr – Hände waschen. „Denn Clorpyrifos kann über die Hände direkt auf die Frucht und so in unseren Organismus geraten. Gerade Kindern muss das Händewaschen nach dem Schälen von konventionellen Mandarinen unbedingt beigebracht werden“, warnt Waltraud Novak.
 
„Es zeigt sich wieder: Bio ist besser“, sagt Waltraud Novak abschließend.

Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000/Friends of the Earth Austria
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