Au weia – So werden kleine Wunden optimal versorgt

25.08.11 (ams). Ob im Haushalt, beim Heimwerken, beim Sport oder Spielen – ruckzuck hat man sich eine kleine Schürf- oder Schnittwunde zugezogen, den Ellbogen aufgeschlagen oder das Knie geprellt. Auch kleine Verletzungen tun oft weh, können jedoch meist problemlos zu Hause versorgt werden. Dabei sollten einige einfache Regeln der Wundversorgung beachtet werden.

„Egal ob eine Wunde groß oder klein ist, bei einer Verunreinigung besteht das Risiko, dass Keime in die Blutbahn gelangen. Besonders gefährlich ist es, sich mit dem Erreger des Wundstarrkrampfs zu infizieren. Das ist eine schwere Erkrankung, bedingt durch das Gift des Tetanus-Bakteriums“, sagt Dr. Johanna Hoffmann, Ärztin im AOK-Bundesverband. Deshalb sollte jeder gegen Tetanus geimpft sein, den Tetanus-Impfschutz regelmäßig auffrischen und unmittelbar nach einer Verletzung den Impfschutz überprüfen lassen.
 
Wie eine Wunde behandelt wird, kommt auf die Tiefe, den Grad der Verunreinigung und das Ausmaß der Verletzung an. Bei großflächigen, tiefen oder schlecht heilenden Wunden sowie schweren Brandverletzungen sollte immer ein Arzt beziehungsweise ein Notarzt gerufen werden. Das gilt auch, wenn der Verletzte bewusstlos ist, über Schwindel klagt, stark blutet oder starke Schmerzen hat. Doch auch Bagatell-Verletzungen sollten optimal versorgt werden.

  

AOK-Ärztin Hoffmann gibt Tipps für eine gute Versorgung kleiner Wunden:

  

Oberflächliche Schnittwunden:
Die Wundränder können mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden. Sind diese glatt und die Wunde nicht verschmutzt, können sie gut mit einem Pflaster aneinander geklebt werden. So heilt die Verletzung schneller. Man sollte kontrollieren, ob der Gegenstand, an dem man sich geschnitten hat, verschmutzt ist.
 

Platzwunden:
Auch kleine oberflächliche, nicht verunreinigte Platzwunden können selbstständig behandelt werden. Um einer Infektion vorzubeugen, kann es sinnvoll sein, die Wunde zu desinfizieren und anschließend mit einer sterilen Auflage abzudecken. Diese ist wichtig, um einer Verunreinigung vorzubeugen.
 

Schürfwunden:
Sind Schürfwunden verschmutzt, müssen sie gut gereinigt werden. „Spülen Sie solche Verletzungen zunächst mit lauwarmem Leitungswasser“, so Ärztin Hoffmann. In Deutschland eignet sich dazu das Trinkwasser aus der Leitung. Anschließend sollte die Wunde desinfiziert werden. Kleinere Schrammen können offen heilen, größere Abschürfungen sollten abgedeckt werden – mit einer sterilen Kompresse, oder einem Pflaster.
 

Splitter:
„Kleine Splitter, die aus der Haut herrausragen oder nicht tief in der Haut stecken, können Sie vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Auch hier sollte die Stelle anschließend gesäubert und abgedeckt werden“, empfiehlt Hoffmann.
 

Kratz- und Bisswunden:
Kratz- und Bisswunden von Tieren sollte man immer einem Arzt zeigen und von ihm versorgen lassen.
 

Prellungen:
Wer mit Wucht gegen ein Hindernis prallt, bekommt oft sogenannte blaue Flecke (Blutergüsse). Es hilft, wenn die betroffene Stelle sofort gekühlt und ruhiggestellt wird. Dazu können Umschläge mit kaltem Wasser verwendet werden. Die Kälte bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und dass weniger Blut austritt. So werden die Schmerzen gelindert und der Schwellung entgegengewirkt
 

Verbrennungen/Verbrühungen:
Verbrennungen und Verbrühungen müssen sofort mit sauberem, kühlem (15 bis 20 Grad Celsius) Leitungswasser mindestens 15 Minuten gekühlt werden, anschließend einen Verband mit steriler Brandkompresse anlegen. „Behandeln Sie Brandwunden niemals mit Hausmitteln und gehen Sie zum Arzt, wenn sich Blasen bilden“, rät Medizinerin Hoffmann.

 

Bild&Text: AOK-Bundesverband – Internet: http://www.aok-bv.de