Zeckenzeit: FSME – Impfung schützt

(dgk) Mitte Juli beginnen in Sachsen die Sommerferien, viele fahren in den Urlaub. Damit rücken auch wieder Gesundheitsfragen, wie der Schutz vor Zecken und den durch sie übertragenen Erkrankungen in den Blickpunkt.

FSME-Vorkommen in Sachsen: das sagt das RKI

Sachsen gehört zu den Bundesländern, in denen zwar ein gewisses FSME-Infektionsrisiko besteht, das aber keine ausgewiesenen Risikogebiete aufweist. So traten im Jahr 2010 im Landkreis Vogtlandkreis und im Landkreis Zwickau jeweils ein autochthoner, d. h. in dem Gebiet erworbener FSME-Fall auf. Aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, in dem es zwischen 2004 und 2009 insgesamt 5 Fälle gab, wurde 2010 kein FSME-Fall gemeldet. Die Fallzahlen in Sachsen sind also niedrig, allerdings ist hervorzuheben, dass die FSME in der gesamten Tschechischen Republik, die ja an Sachsen grenzt, als endemisch gilt.

 

Schutz vor FSME und Borreliose

Verschiedene Schutzmaßnahmen, z. B. den Kontakt zu Gebüsch und Gräsern beim Wandern vermeiden oder Zecken-abwehrende Mittel verwenden, bieten zwar keinen vollkommen sicheren Schutz, können das Risiko eines Zeckenstichs aber zumindest vermindern. Zum Schutz vor Borreliose ist es wichtig, angesaugte Zecken schnellstmöglich zu entfernen. Denn bis die Bakterien aus dem Magen-Darm-Trakt der Zecke in den Stichkanal gelangen, dauert es mehrere Stunden: Nach 12 Stunden Saugzeit werden nur auf 1-5 Prozent der Menschen Borrelien übertragen. Erst danach steigt das Risiko einer Borrelieninfektion deutlich an.

Keinen Schutz bietet diese Maßnahme vor FSME, denn die FSME-Viren sitzen in den Speicheldrüsen der Zecke und werden sofort mit Beginn des Stichs übertragen. Hier kann nur die vorbeugende Impfung schützen. Die Impfung ist sehr gut verträglich, Komplikationen nach einer FSME-Impfung sind extrem selten (1,5 Fälle pro 1 Million Impfungen). Insgesamt sind Impfkomplikationen bei der FSME seltener als bei der Tetanus-Impfung!

 

Reisende müssen auf Impfschutz achten

Nicht nur beim Urlaub in den FSME-Risikogebieten hierzulande, wie z. B. in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen oder Thüringen, sollte auf einen FSME-Impfschutz geachtet werden, auch wenn es auf Reisen ins Ausland geht, kann man sich mit FSME-Viren infizieren. Ein besonders hohes Infektionsrisiko besteht in Russland, der Tschechischen Republik, Litauen, Estland und Lettland. Auch in Österreich ist die Übertragungswahrscheinlichkeit hoch. Die vollständige Angabe der Risikogebiete in Europa finden Sie unter www.dgk.de.

Für einen dauerhaften und wirkungsvollen Impfschutz gegen FSME müssen bei einer Grundimmunisierung drei Impfdosen verabreicht werden. Die Impfabstände betragen dabei 0 – 1 Monat – 5 bis 12 Monate (je nach Impfstoff).

Oft ist die Zeit vor einer Reise knapp und reicht nicht mehr für eine vollständige Grundimmunisierung aus. Doch mit zwei Impfungen vor der Abreise in ein Endemiegebiet ist man auf der sicheren Seite. Denn der Impfschutz besteht bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung. Die dritte Impfung kann im Anschluss an den Urlaub nachgeholt werden.

Für ganz Eilige kann der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung auf 14 Tage verkürzt werden, der Impfschutz besteht ebenfalls 14 Tage nach der zweiten Impfung.

Die Impfung ist sehr gut verträglich, Komplikationen nach einer FSME-Impfung sind extrem selten (1,5 Fälle pro 1 Million Impfungen). Insgesamt sind Impfkomplikationen bei der FSME seltener als bei der Tetanus-Impfung.

 

Ältere Menschen sind besonders gefährdet

Ganz allgemein haben Viruserkrankungen die Tendenz, mit zunehmendem Alter schwerer zu verlaufen. Und das gilt auch für die FSME: Eine Impfung ist deshalb gerade auch für Menschen, die älter als 50 Jahre sind, besonders wichtig. Doch sind vielerorts die Impfraten bei Erwachsenen niedriger als bei Kindern – die Generation 50+ hat also noch Nachholbedarf!

 

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