Für gesunde Diabetiker-Babys

Frauen mit Diabetes bekommen heute in der Regel gesunde Kinder. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern die Folge einer immer besseren medizinischen Betreuung, die am besten bereits beginnt, wenn an ein Wunschkind gedacht wird. Schon bei der Empfängnis sollte die Frau möglichst gute Blutzuckerwerte haben. Diabetologen raten heute, für die Schwangerschaft von Tabletten auf Insulinspritzen umzustellen. „Nicht nur, um gute Werte zu erreichen, sondern auch, weil Diabetes-Tabletten möglicherweise dem Baby schaden“, begründet Privatdozentin Dr. Wilgard Hunger-Battefeld, Diabetologin und Chefärztin an der Klinik für Innere Medizin der Uniklinik Jena, die Maßnahme im Gespräch mit dem Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Typ-2-Diabetikerinnen, die mit Tabletten behandelt wurden, können nach der Geburt wieder dazu zurückkehren. 

Der Blutzuckerspiegel muss während der Schwangerschaft besonders gut überwacht werden, um die Therapie gegebenenfalls sofort anpassen zu können, wenn die Werte zu hoch sind. „Frauen mit Diabetes, die eine Schwangerschaft planen, sollten sich an einen Diabetologen wenden, der in der Betreuung Schwangerer Erfahrung hat“, rät Hunger-Battefeld. Er sollte engen Kontakt mit einem Gynäkologen halten, der regelmäßig untersucht, wie sich das Kind entwickelt. Bei zu hohen Blutzuckerwerten wächst es zu schnell, bei zu niedrigen zu langsam. In beiden Fällen können die Spezialisten durch Anpassung der Insulintherapie gegensteuern. „Auch wenn alles in Ordnung ist, sollte man alle zwei Wochen zum Diabetologen“, empfiehlt die Expertin aus Jena.

Manche Frauen entwickeln erst in der Schwangerschaft einen Diabetes. Häufig trifft es übergewichtige Frauen, die Eltern oder Geschwister mit Diabetes haben. Ihnen raten Experten zu einem Zuckerbelastungstest vor einer geplanten Schwangerschaft. Er zeigt, ob schon ein Diabetes oder ein Vorstadium davon besteht. Spricht der Test dafür, sollte der Blutzucker regelmäßig überwacht werden.

Gute Blutzuckerwerte senken nicht nur das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft. „Das Kind hat auch ein geringeres Risiko, später im Leben selbst am Typ-2-Diabetes zu erkranken“, betont Professor Ekkehard Schleußner, der am Universitätsklinikum Jena als Gynäkologe die Abteilung für Geburtshilfe leitet. Babys, die schon mit dem Blut der Mutter zu viel Zucker bekommen haben, produzieren mehr Insulin. „Das setzt sich nach der Geburt fort“, erklärt Schleußner im „Diabetes-Ratgeber“. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Übergewicht – und Typ-2-Diabetes. All diese macht zwar deutlich, dass Frauen mit Diabetes mit Hilfe der heutigen Kenntnisse gesunde Kinder bekommen können – selbstverständlich ist es gleichwohl nicht.    

Ausführliche Informationen zum Thema auch unter www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Schwangerschaft


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