Neue Grippe – kaum Behandlungsmöglichkeiten für Säuglinge und Kleinkinder

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.) sieht bei einer weiteren Verbreitung der Neuen Grippe H1N1/09 die wirksame medizinische Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern massiv gefährdet.

„Die beiden Grippemittel Relenza® und Tamiflu® sind für Säuglinge im ersten Lebensjahr nicht zugelassen, Relenza® ist erst ab dem 5. Lebensjahr zugelassen und die für Kleinkinder geeignete Saftform von Tamiflu®  ist nach Angaben des Herstellers Roche bis November/Dezember 2009 nicht mehr lieferbar. Die verfügbaren Hartkapseln sind für Kleinkinder nicht geeignet. Damit haben wir bei einem Übergreifen der neuen Grippe auf besonders gefährdete Säuglinge und Kleinkinder in den nächsten Wochen so gut wie keine einigermaßen wirksamen Behandlungsmöglichkeiten“, so Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des BVKJ. 

Da eine vorbeugende Influenza-Impfung frühestens im November wirksam sein kann, fordern die Kinder- und Jugendärzte alle Eltern auf, bei einem weiteren Ansteigen von Erkrankungen an der neuen Grippe mit Säuglingen und Kleinkindern Menschenansammlungen zu meiden und bei frühen Anzeichen einer Virusgrippe konsequent beim Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern einen Mundschutz zu tragen und auf sorgfältige Hygiene zu achten. Aus Mexiko ist bekannt, dass besonders Säuglinge und Kleinkinder mit Risikofaktoren (Frühgeburt, Untergewicht, Lungen- und Herzerkrankungen, angeborenen Stoffwechselstörungen) schwere Verläufe dieser neuen Grippe aufweisen.
BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.       
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